Scholochow

Scholochow
Schọlochow,
 
Šọlochov [ʃ-], Michail Aleksandrowitsch, russischer Schriftsteller, * Kruschilin (bei Staniza Wjoschenskaja, Dongebiet) 24. 5. 1905, ✝ Staniza Wjoschenskaja 21. 2. 1984; besuchte einige Jahre (bis 1918) ein Gymnasium, nahm an Kämpfen gegen die Weißgardisten teil; seit 1932 Mitglied der KP, seit 1936 Abgeordneter des Obersten Sowjets. Scholochow, der als führender Vertreter des sozialistischen Realismus gilt, begann mit Novellen über den Bürgerkrieg im Dongebiet. Hauptwerk ist der breit angelegte Roman »Tichij Don« (4 Teile, 1928-40, umgearbeitet 1953; deutsch »Der stille Don«; danach Oper von D. D. Schostakowitsch, 1965), in dem er das Leben der Donkosaken vor dem und im Ersten Weltkrieg sowie im Bürgerkrieg darstellt. In der Person des Haupthelden, des Kosaken Grigorij Melechow, ist der tragisch endende Versuch symbolisiert, die Eigenständigkeit des Kosakentums zwischen den Fronten zu erhalten. Es bestehen Zweifel, ob Scholochow der Autor des gesamten Romans ist. Auch der zweite Roman »Podnjataja celina« (2 Teile, 1933-60; deutsch u. a. als »Neuland unterm Pflug«) spielt im Dongebiet, hat jedoch die Zwangskollektivierung zum Thema, im Mittelpunkt steht - im Sinne der Parteilinie - ein positiver Held proletarischer Herkunft. Bedeutung und weltweite Wirkung der frühen Werke werden von den späteren nicht mehr erreicht. Scholochow erhielt 1965 den Nobelpreis für Literatur.
 
Weitere Werke: Roman: Oni sražalis' za rodinu (1943, Neufassung 1959; deutsch Sie kämpften für die Heimat).
 
Erzählungen und Novellen: Donskie rasskazy (1926; deutsch Geschichten vom Don); Lazorevaja step' (1926; deutsch Flimmernde Steppe); Nauka nenavisti (1942; deutsch Die Schule des Hasses); Sud'ba čeloveka (1956; deutsch Ein Menschenschicksal).
 
Ausgaben: Sobranie sočinenij, 8 Bände (1980).
 
Gesammelte Werke in Einzelausg., 8 Teile (1-91966-75).
 
 
L. Jakimenko: Tvorčestvo M. A. Šolochova. Monografija (Moskau 1977);
 R. A. Medvedev: Problems in the literary biography of M. Sholokhov (a. d. Russ., Cambridge, Mass., 1977);
 V. Gura: Kak sozdavalsja »Tichij Don«. Tvorčeskaja istorija romana M. Šolochova (Moskau 1980);
 L. V. Štavdaker: M. A. Šolochov. Bibliografičeskij ukazatel' (Rostow 1980);
 H. Ermolaev: M. Sholokhov and his art (Princeton, N. J., 1982);
 
The autorship of The quiet Don, Beitr. v. G. Kjetsaa u. a. (Oslo 1984).

Universal-Lexikon. 2012.

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